Zum Tod von Clem Burke: Der Herzschlag von Blondie ist verstummt

Clem Burke bei DW Drums

Clem Burke, geboren als Clement Anthony Bozewski am 24. November 1954 in Bayonne, New Jersey, war mehr als nur der Drummer von Blondie – er war das rhythmische Rückgrat der Band und eine treibende Kraft hinter ihrem genreübergreifenden Sound. Am 6. April 2025 verstarb Burke im Alter von 70 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Sein Tod hinterlässt eine Lücke in der Musikwelt, doch sein Vermächtnis lebt in den Beats weiter, die Generationen von Musikern inspiriert haben.

Das Schlüsselelement

Burkes Schlagzeugspiel war ein Schlüsselelement in Blondies Hits wie „Heart of Glass“, „Call Me“, „Dreaming“ und „The Tide Is High“. Sein Stil vereinte die rohe Energie des Punk mit der Präzision von Pop und der Experimentierfreude des New Wave. Dabei ließ er sich von Legenden wie Keith Moon, Ringo Starr, Hal Blaine und Earl Palmer inspirieren. Sein Spiel war nicht nur technisch versiert, sondern auch stilprägend – ein Markenzeichen, das Blondies Sound unverwechselbar machte.

Gefragter Session Drummer Clem Burke

Abseits von Blondie war Burke ein gefragter Session- und Tour-Drummer. Er arbeitete mit Größen wie Bob Dylan, Joan Jett, Iggy Pop, Pete Townshend und den Eurythmics zusammen. 1987 sprang er sogar kurzfristig bei den Ramones ein und spielte zwei Konzerte unter dem Pseudonym „Elvis Ramone“ . Darüber hinaus war er Mitglied in Supergroups wie Chequered Past und The International Swingers, was seine Vielseitigkeit und seinen Einfluss in der Rockszene unterstreicht.

2008 gründete Burke gemeinsam mit Professor Marcus Smith (University of Chichester) und Professor Steve Draper (Hartpury University) das Clem Burke Drumming Project (CBDP). Ziel war es, die physischen und psychischen Auswirkungen des Schlagzeugspielens zu erforschen. In einer Langzeitstudie wurden unter anderem Herzfrequenz, Sauerstoffaufnahme und Laktatwerte während Live-Auftritten gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass ein 90-minütiges Konzert für einen Drummer körperlich so anspruchsvoll ist wie ein Fußballspiel auf Profi-Niveau .Das Projekt weitete sich später auf die Untersuchung der positiven Effekte des Schlagzeugspielens auf die Gehirnfunktion aus, insbesondere bei Kindern mit besonderen Bildungsbedürfnissen. Studien belegten Verbesserungen in der Gehirnplastizität und der Verhaltenskontrolle nach regelmäßigem Trommeltraining .

Clem Burke war nicht nur ein außergewöhnlicher Drummer, sondern auch ein Visionär, der die Grenzen seines Instruments ständig neu definierte. Sein Engagement für die Musik und seine Bereitschaft, neue Wege zu gehen – sei es durch genreübergreifende Kollaborationen oder wissenschaftliche Forschung – machten ihn zu einer einzigartigen Persönlichkeit in der Musikwelt. Sein Einfluss reicht weit über die Bühne hinaus und wird noch lange nachhallen.

Ruhe in Frieden, Clem Burke – der Taktgeber einer Ära