Der amerikanische Schlagzeuger Al Foster ist tot, im Alter von 82 Jahren ist er in New York gestorben. Er war der Mann, der Miles Davis über Jahrzehnte den Rhythmus hielt – und einer der meistgesuchten Sidemen des modernen Jazz.
Eine leise legende: Al Foster ist tot
Al Foster gehörte nie zu den Lauten im Jazz – und gerade deshalb war er so unverzichtbar. Am 28. Mai 2025 starb er in seiner Wahlheimat New York. Geboren wurde er 1943 in Richmond, Virginia, aufgewachsen aber ist er im Epizentrum des Jazz. Schon mit 16 Jahren stand er mit Größen wie Hugh Masekela auf der Bühne. Er war Autodidakt – und ein Naturtalent.
Der Schlagzeuger von Miles Davis
Sein Leben änderte sich 1972, als Miles Davis ihn im Cellar Club in Manhattan hörte. Foster wurde Davis’ Schlagzeuger – über fast zwei Jahrzehnte hinweg, in elektrischen Phasen, bei wilden Liveaufnahmen, in der Zeit von Dark Magus, Pangaea und Agharta. „Er legte das Fundament, auf dem jeder aufbauen konnte“, schrieb Davis später. Foster wurde zur rhythmischen Konstante in Davis’ oft unberechenbarer Musik. Auch nach der Davis-Zeit blieb Foster ein Musiker mit goldener Visitenkarte: Er spielte mit Herbie Hancock, Sonny Rollins, Joe Henderson, Chick Corea, McCoy Tyner, Wayne Shorter, Pat Metheny, John Scofield, Stan Getz, Dexter Gordon, Sting – die Liste liest sich wie ein Who’s Who des Jazz. Aufnahmen unter eigenem Namen waren selten, aber stets hochgelobt: Mr. Foster (1979), Brandyn (1997), Inspirations and Dedications (2019), Reflections (2022).
Ein Groove wie eine Unterschrift
Foster war kein Virtuosen-Showman. Er war ein Diener der Musik – mit einem federnden Groove, der zwischen Funk, Swing und Straight-Ahead-Jazz mühelos pendelte. Seine Klasse lag im Timing, in der Präzision, im Gespür für den richtigen Moment. Kollegen schätzten seine Präsenz ebenso wie seine Bescheidenheit.
Noch bis kurz vor seinem Tod war Foster aktiv – 2024 etwa auf dem gefeierten Album Better Angels von Peter Bernstein zu hören. Er tourte mit eigenem Quartett, trat regelmäßig in Europa auf. Nie als Star, immer als Rückgrat.
Al Foster ist tot: Ein Beat, der bleibt
Al Foster hinterlässt seine Familie – und eine Generation von Musikerinnen und Musikern, die durch ihn geprägt wurden. Sein Schlagzeugspiel war nie bloß Rhythmus. Es war Kommunikation, Erdung, Energie. Jazz braucht keine Stars – er braucht Herzschlag. Al Foster war dieser Herzschlag.