Erster Gig am Drumset steht vor der Tür – Hände schwitzig, Hirn voller Fragen: Hab ich alles dabei? Was, wenn ich einen Song verhaue? Und wie bleibe ich überhaupt im Flow, wenn 200 Augenpaare auf mich gerichtet sind? Keine Panik – mit der richtigen Vorbereitung und ein paar erprobten Drummer Tipps wird dein erster Live-Gig nicht nur ein Erfolg, sondern auch richtig Spaß machen.
1. Erster Gig am Drumset: Vorbereitung ist alles
Check deine Ausrüstung frühzeitig: Sind alle Felle gestimmt? Sind alle Ständer intakt? Hast du genug Sticks, Gaffer-Tape und dein Stimmschlüssel im Stickbag? Pack dir eine Setliste, einen Notfallplan und dein Werkzeug-Set ein – am besten alles doppelt, was kritisch werden könnte.
Außerdem: Kenne deine Songs! Nicht nur die Grooves – auch Übergänge, Stops, Breaks. Gerade beim ersten Auftritt hilft dir ein „innerer Ablaufplan“, um ruhig und fokussiert zu bleiben.
2. Setliste planen – logisch, atmend und realistisch
Plane die Reihenfolge eurer Songs sinnvoll: Beginnt mit einem Track, der sitzt und Selbstvertrauen gibt. Danach können energiegeladene Nummern kommen – und gegen Ende nochmal ein Highlight. Auch wichtig: Zwischenansagen, Tempowechsel und Pausen einplanen, damit ihr gemeinsam durchatmet und nicht ins Rasen geratet.
3. Technik-Check – Vertrauen ist gut, Test ist besser
Verlasse dich nicht blind auf die Location. Wenn du dein eigenes Monitoring brauchst oder Samples einsetzt: Testen, markieren, Backup planen. Beim Soundcheck gilt: Schlag nicht sofort wild drauf – gib dem FOH gezielte Signale, hör zu, frag nach und hab Geduld.
4. Erster Gig am Drumset: Nervosität?
Du bist nervös? Gut so. Adrenalin macht dich wach. Konzentrier dich auf Atmung und Körperhaltung. Warmspielen hilft – genauso wie ein paar Minuten Ruhe vor dem Auftritt. Versuch nicht, „cool“ zu wirken – sei einfach du selbst, spiel mit der Band, hör zu und genieß den Moment.
5. Warm-Up für Drummer – der unterschätzte Gig-Booster
Zehn Minuten lockeres Warmspielen vor dem Auftritt können wahre Wunder wirken – nicht nur für die Finger, sondern auch für den Kopf. Ein kleines Practice Pad, ein paar Double Strokes, Rudiments oder einfache Timing-Übungen helfen, den Körper zu aktivieren und die Nervosität zu kanalisieren.
Wichtig: Kein Stress, kein Wettlauf gegen die Zeit – es geht nicht darum, sich aufzuwärmen wie vor einem Drum-Solo bei Dream Theater, sondern sich aufzuwärmen und in die richtige Stimmung zu bringen.
Auch mentale Vorbereitung gehört dazu: Augen zu, Groove im Kopf durchgehen, Atmung stabilisieren. Wer warm ist – innerlich wie äußerlich – spielt flüssiger, kontrollierter und mit mehr Spaß. Und: Du hast ein bisschen „Startenergie“ schon abgebaut, bevor du auf die Bühne gehst. Win-win.
6. Kommunikation ist (fast) alles
Ein guter erster Gig lebt von Teamwork. Sprecht euch vor dem Auftritt nochmal kurz durch: Wer zählt an? Was passiert bei Pannen? Gibt es visuelle Hinweise von einzelnen Bandmitgliedern für Übergänge oder Endings? Bleibt in Blickkontakt – gerade in stressigen Momenten gibt ein kurzer Nicken oft mehr Sicherheit als jeder Monitor-Mix.
Fazit:
Dein erster Live-Gig muss nicht perfekt sein – aber ehrlich. Mit Vorbereitung, klarer Kommunikation und einem Fokus auf das Zusammenspiel wirst du auf der Bühne wachsen. Und wenn mal was schiefläuft? Lächeln, weiterspielen – und beim nächsten Mal machst du’s noch besser.