Danach schloss sich allerdings eine vielleicht noch wichtigere Entwicklung an, nämlich die als schrulliger Songschreiber, intellektueller (aber nie abgehobener) Jazzer und rechtmäßiger Grandseigneur der englischen Underground-Musikszene. Genau dieses Werkes hat sich nun der in Berlin lebende Schlagzeuger mit seiner Band und einigen Gästen angenommen – und wie! Herausgekommen ist ein faszinierend intensives, naturgegeben schräg-kauziges, gleichsam aber zugängliches, immer also im allerallerbesten Sinne verschrobenes, höchstindividuelles Jazzalbum voller wunderbarer eruptiver wie lyrischer Momente, das sich (zu Recht) ganz tief vor dem Schaffen Wyatts verneigt. Eine Entdeckung ist Sängerin Cansu Tanrikulu. Das Ganze wird von Max Andrzejewski mit Gefühl, Hingabe und technischer Brillanz umgesetzt, was ihn zu einem der herausragendsten Protagonisten der gegenwärtigen Jazzszene hierzulande macht – ganz großes Kino und ein ausdrücklicher Tipp!
Mehr Rezensionen lesen Sie in der Ausgabe drums&percussion 5/2019.