Die Geschichte von Oasis ist geprägt von großen Songs, größeren Egos – und einer Rhythmusabteilung, die oft unterschätzt wird. Dabei haben gleich mehrere Oasis Drummer den ikonischen Britpop-Sound mitgestaltet, jeder mit eigenem Charakter. Hier kommen die wichtigsten Schlagzeuger der Bandhistorie – von den Anfängen bis zur heutigen Oasis Live-Inkarnation im Gallagher-Universum.
Tony McCarroll (1991–1995)
Album: Definitely Maybe
Der ursprüngliche Drummer von Oasis war kein Technik-Wunder, aber ein Energiepaket. Seine geradlinigen Beats sind essenziell für den rauen, unpolierten Sound des Debüts.
Stil: Einfach, direkt, pubrockig – genau das, was Oasis 1994 brauchte.
Alan White (1995–2004)
Alben: Morning Glory, Be Here Now, Standing on the Shoulder of Giants, Heathen Chemistry
Mit Alan White wurde der Sound raffinierter. Er brachte Erfahrung und eine präzise, musikalische Spielweise ins Studio. Songs wie „Don’t Look Back in Anger“ oder „Go Let It Out“ profitieren enorm von seiner Kontrolle und Klarheit.
Stil: Songdienlich, stabil, Midtempo-König. Oft unterschätzt – völlig zu Unrecht.
Zak Starkey (2004–2008)
Alben: Don’t Believe the Truth, Dig Out Your Soul
Der Sohn von Ringo Starr und Live-Drummer von The Who war ein stilistischer Glücksgriff. Starkey brachte Vintage-Vibes, Energie und eine organischere Schlaghand ins Oasis-Universum.
Stil: Rockig, kreativ, mit starker Bühnenpräsenz. Prägt Tracks wie „Lyla“ und „Mucky Fingers“.
Chris Sharrock (2008–2009)
Live-Drummer für die letzte Tour
Kurz vor der Trennung kam Chris Sharrock – bekannt aus Bands wie The La’s und Robbie Williams’ Liveband. Er war der solide Schlusspunkt einer Ära.
Stil: Vielseitig, live-erprobt, professionell – perfekt für die finale Stadionrunde.
Joey Waronker (Tour-Drummer 2025)
Seit: 2022/23 in der Live-Besetzung
Waronker ist zwar kein Oasis-Drummer im klassischen Sinne, aber als aktueller Tourdrummer ist er musikalisch ganz nah dran. Bekannt durch seine Arbeit mit Beck, R.E.M., Atoms for Peace oder Thom Yorke, bringt er eine ganz andere Finesse ins Spiel – präzise, oft experimentell und mit einem Hauch kalifornischer Lässigkeit.
Stil: Tight, modern, filigran. Passt mit seinem Gretsch Vintage Kit perfekt zum Sound der Oasis Reunion 2025.
Fazit: Die Oasis-Drummer und ihr unterschätzter Beitrag
Ob es nun die rohe Wucht von McCarroll war, die Studio-Präzision von White, die Vintage-Power von Starkey oder die aktuellen Vibes eines Joey Waronker – alle Drummer im Oasis-Universum haben ihren ganz eigenen Stempel hinterlassen. Ohne sie wären Songs wie „Live Forever“, „The Importance of Being Idle“ oder „She’s Electric“ nur halb so ikonisch.