Amerigo Vespucci, der Geograf der Medici, glaubte einst, als er in den Amazonas kam, das Paradies müsse irgendwo in der Nähe sein. Claude Levi-Strauss schrieb über die »Traurigen Tropen« (1955). Zu Beginn der 1970er-Dekade erlebt die Música Popular Brasileira (MPB), zu der auch der Jazz zählt, ein gewaltiges Beben mit großen Verwerfungen. Die heile Welt des Bossa Nova, mit der sich eine neue urbane Mittelschicht feierte, zerbricht. Während der Militärdiktatur (1964-1985) mit ihren absurden Zensurmaßnahmen fliehen viele Künstler ins Ausland, in den US-Studios ist ihr Können stark gefragt. Der Percussionist Airto Moreira fand anfangs als Schuhputzer im Frisörladen seines Vaters im Süden Brasiliens zur lebenslangen Passion für Rhythmen. Seine erste große Inspiration wird Hermeto Pascoal, im Nordosten geboren, der sich Vaters Akkordeon schnappte und bald alles, was Tasten hat, bearbeitete. Als Albino extrem sonnenempfindlich, blieb er viel zu Hause und lernte alle Saxofone und Flöten spielen. 1966 gründen die beiden das Quarteto Novo, ihr einziges Album erlangt Kultstatus.
Den gesamten Artikel liest Du in der drums & percussion 6/2023.