Mikkey Dee: Der ikonische Beat hinter Motörheads Sacrifice

Mickey Dee

Als Motörhead 1995 ihr Album Sacrifice veröffentlichten, stand das Schlagzeug erneut im Zentrum der Band: Mikkey Dee, der bereits auf dem Vorgängeralbum Bastards sowie auf einzelnen Tracks von March or Die gespielt hatte, verlieh der Gruppe mehr Präzision und Durchschlagskraft. Ich erkläre euch, was den Beat so besonders macht und wie der Drumsound das Album prägte.

Schon der Titeltrack verdeutlicht, wie konsequent Dee das Tempo diktiert. Sein Schlagzeugspiel fungiert nicht nur als Begleitung, sondern als treibende Kraft. Dee spielt sein Ride-Becken mit klarem Ping, lautem Glockensound und präzise gesetzter Kuppe, das Ostinato bleibt durchgehend erhalten. Die Snare bleibt knapp und trocken im Grundmuster, während auf der Bassdrum die 16tel im 4/4 konstant durchlaufen und zusammen mit dem Ride die Aggression des Stücks tragen.

Mickey Dee Sacrififice

Produktion und Drumsound

Produzent Howard Benson und Toningenieur Ryan Dorn entschieden sich bewusst für einen natürlichen Sound, der Dees Spiel unverfälscht einfängt. Die Toms sind knapp mikrofoniert und frei von Hall, wodurch ein unmittelbares, lebendiges Klangbild entsteht. So entstand ein zeitloser Drumsound, der selbst nach 30 Jahren noch kraftvoll und überzeugend klingt. Dees Fills strukturieren die Songs, markieren Übergänge und setzen gezielte Akzente. Sein Spiel ist dicht und kontrolliert.

Bedeutung für die Band

Im Rückblick gilt Sacrifice als ein Album, das Motörheads Klangbild, damals noch als Quartett, modernisierte, ohne den Kern der Band zu verändern. Lemmys Gesang und Bass blieben unverkennbar, Phil Campbells Gitarre sorgte gemeinsam mit Michael „Mick“ Burston, bekannt als Würzel, für den vertrauten Druck – doch es war das Schlagzeug, das die Musik straffer und prägnanter machte. Gerade bei diesem Song wird deutlich, dass Dees Können und der präzise, druckvolle Drumsound einen Groove erzeugen, der als prägendes Element des Stücks gilt und den legendären MotörheadSound für das kommende Jahrtausend festschreibt.

Mein Live-Tipp

Als YouTube-Tipp sei die Aufnahme des legendären Konzerts in der damaligen Philips Halle in Düsseldorf am 7. Dezember 2004 genannt. In dieser Version integrierte Mikkey Dee ein ausgedehntes Drumsolo. Ich war damals im Publikum – und der Sound, die physische Präsenz und vor allem Dees Spiel haben mich nachhaltig begeistert und inspiriert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert