Der Snareteppich beeinflusst den Klang einer Snare Drum stärker, als viele vermuten. Die Anzahl der Spiralen, das Material und die Konstruktion entscheiden darüber, wie direkt, warm oder durchsetzungsfähig eine Snare letztlich klingt. Für diesen Artikel habe ich fünf aktuelle Bestseller selbst getestet, um euch einen möglichst klaren Eindruck von ihren Stärken und Unterschieden zu geben. Im Anhang findet ihr außerdem ein YouTube-Video, in dem ich alle Modelle im direkten Klangvergleich vorstelle.
1. Fame Standard 14″ – Solide, unkompliziert und vielseitig
Der Fame-Teppich ist ein klassisches 20-Spiralen-Modell aus Stahl und damit eine zuverlässige Standardlösung. Die Verarbeitung ist sauber, die leicht vertieften Befestigungslöcher sorgen für gute Auflage. Klanglich liefert er einen neutralen, klaren Snare-Sound, der in verschiedenen Musikrichtungen funktioniert. Er hat keine besondere Charakterfärbung, was ihn gerade für Einsteiger, Proberaumsituationen oder als unkomplizierten Ersatz ideal macht. Ein Teppich, der tut, was er soll.
2. PureSound E1416 Equalizer – Für trockene, kontrollierte Sounds
Der PureSound E1416 setzt auf ein Off-Set-Design, bei dem die Spiralen in der Mitte bewusst weggelassen wurden. Das reduziert die Gesamtresonanz und sorgt für ein deutlich trockeneres, fokussiertes Klangbild. Mit 16 Spiralen wirkt der Sound kompakt und sauber definiert. Im Test zeigt sich: Gerade für Studioarbeit oder präzise Genres wie Pop, Funk oder elektronische Musik eignet sich das Modell hervorragend. Wer eine Snare sucht, die weniger mitschwingt und sich besser kontrollieren lässt, liegt hier richtig.
3. PureSound B1420 Blasters – Laut, präsent, reaktionsstark
Die Blasters-Serie richtet sich klar an Spieler, die Druck und Präsenz brauchen. Die 20 Spiralen bestehen aus einer speziellen Stahllegierung, die Endstücke sind verkupfert und leicht abgewinkelt. Dadurch liegt der Teppich sehr straff an und reagiert schnell. Im Test wirkt das Modell auf Anhieb lauter und durchsetzungsstärker als viele Standardteppiche. Ideal für Rock, Metal oder allgemein für Situationen, in denen sich die Snare in einem lauten Mix behaupten muss. Für sensible Jazz-Spielweisen weniger geeignet – für harte Rimshots dagegen perfekt.
4. Tama MS42R14S – Sehr sensibel, viel Detail im Spiel
Mit 42 Spiralen ist der Tama der Teppich mit der höchsten Spiralenzahl im Vergleichsfeld. Das zeigt sich sofort: Ghost Notes, leise Akzente und kleinste Dynamikunterschiede werden enorm präzise abgebildet. Die Carbonstahlspiralen wirken fein, aber robust, und die Halteplatten ermöglichen flexible Befestigungsarten. Im Klang wirkt die Snare insgesamt voller und detailreicher. Der Teppich empfiehlt sich besonders für Drummer, die viel mit Dynamik arbeiten – etwa in Jazz, Funk, Fusion oder im orchestralen Bereich. Für reine Rock-Setups kann er fast schon zu viel Sensibilität mitbringen.
5. Sonor SW1424B – Warm und weich dank Bronze
Der Sonor SW1424B unterscheidet sich klanglich und optisch am stärksten von den anderen Modellen. Die 24 Spiralen bestehen aus einer Bronzelegierung (93 % Kupfer, 7 % Zinn), was einen warmen, obertonarmen und eher weichen Charakter erzeugt. Die Spiralen sind elastischer als bei Stahlmodellen und sorgen für ein etwas längeres Ausschwingen. Im Spiel wirkt die Snare damit weicher, musikalischer und weniger aggressiv. Besonders mit Besen oder Rods kommt dieser Teppich hervorragend zur Geltung. Ideal für Jazz, Singer-Songwriter, akustische Musik und alle, die einen organischeren Snare-Ton bevorzugen.
Fazit
Alle fünf Modelle setzen unterschiedliche Schwerpunkte und eignen sich dadurch für verschiedene Einsatzzwecke:
- Fame Standard – Neutral, zuverlässig, guter Allrounder
- PureSound Equalizer – Trockener, kontrollierter Klang
- PureSound Blasters – Laut und durchsetzungsstark für Rock/Metal
- Tama MS42R14S – Höchste Sensibilität und Detailtiefe
- Sonor Bronze – Warm, weich und ideal für Jazz und akustische Stile
Welcher Teppich der richtige ist, hängt vor allem vom gewünschten Klang und der eigenen Spielweise ab. Im verlinkten YouTube-Video könnt ihr alle fünf Modelle direkt hintereinander hören und so den Klangvergleich noch besser nachvollziehen:





