Test: Roland V31 – Was können die neuen Roland V-Drums?

Roland V-Drums 31 Serie

Heute habe ich meinen ausführlichen Test mit drei Soundbeispielen von meinen Kit-Favoriten zum neuen Roland TD-313/316 und VAD316 für Euch.

Ich habe das Roland TD-50 jahrelang gespielt, das TD-17 und TD-27 testen und auch mit dem neuen V-71 Modul viele Erfahrung machen können. Dementsprechend war meine Erwartungshaltung hoch, aber die 31er Generation hat mich gleich in mehreren Disziplinen positiv überrascht. Es ist ein sehr gut durchdachtes Einsteiger-/Mittelklasse-Kit, dass viel von seinen größeren Kollegen, dem TD-51 und TD-71 abbekommen hat. Dabei ist es aber nicht viel teurer als das Vorgängermodell, das Roland TD-17 E-Drum Set.

Modul & Sounds: Das neue V31 Soundmodul

Das Herzstück des Sets ist das V31-Modul, dass die gleiche Sound-Engine nutzt wie das High-End-Modul V71. Das bedeutet konkret: Mehrere Multi-Layer-Samples, eine sehr nuancierte Dynamik und eine klanglich dichte Soundbibliothek mit über 1.000 Instrumenten. Außerdem stehen 200 Drum-Kits zur Verfügung (inklusive User-Kits). Diese Tiefe und Flexibilität ist etwas, das ich sonst vor allem von sehr teuren Modulen kenne, aber hier auch endlich auf einem kompakteren, günstigeren Kit angeboten wird.

 

 

Effekte & Mixing

Das Modul bietet einen beeindruckenden Effekt-Block: 4 Bus-Effekt-Systeme, 94 Effektarten, darunter Reverb, Room Resonance, Overhead-Mic-Sim und sogar Side-Chain Funktionen. Dazu kommen Master-Kompressor und –EQ, was dafür sorgt, dass das Modul schon vor jedem Tonmeister perfekt für die nächste Demoaufnahme klingt.

Konnektivität & Workflow

Ein großer Fortschritt ist die USB-C Schnittstelle für Mehrkanal-Audio + MIDI, was das 31er Modul sehr kompatibel mit DAWs macht. Zudem gibt es Bluetooth-Audio, um z. B. Backing-Tracks vom Handy zu streamen, sowie WLAN, sodass man direkt aus dem Modul auf die Roland Cloud zugreifen kann. Über die Roland-Cloud lassen sich neue Sounds, Kits und Erweiterungen herunterladen, was ein wirkliches Plus in Sachen Flexibilität und Zukunftssicherheit ist.

Coaching & Trainingstools

Das Modul hat einen Coach-Modus mit mehreren Tools: Phrase Trainer, Trefferanzeige und sogar Zugang zu Melodics-Lektionen speziell für V-Drums. Für einen fortgeschrittenen Spieler ist das sicher kein Muss, aber für Übung, Timing, Dynamik oder das Einüben neuer Patterns ist es sehr nützlich. Und es gibt einen SD-Karten-Slot, um Songs (WAV oder MP3) zu laden, sowie Aufnahmefunktionen mit Export auf die SD-Karte.

Erweiterbarkeit

Ein weiteres Highlight: man kann auf dem Modul zusätzliche digitale Pads anschließen, für die es separate Inputs für eine digitale Snare, ein digitales Ride oder Hi-Hat-Pad gibt. Außerdem wird ein gratis Zugang für sechs Monate Roland Cloud Ultimate mitgeliefert. Ein wirklich attraktives Paket für den Einstieg samt Ausbau-Optionen.

Hardware & Pads

Die Pads sind bei den TD-Modellen schlicht gehalten und ein gutes Stück kleiner, als bei dem – in meinen Augen – gut vergleichbaren TD-17 E-Drum Set. Das PDX-12 Snare Pad ist 12″ groß und damit völlig ausreichend, die PD-8H Rack-Toms 8″ und die PD-10H Floor-Tom 10″ groß. Sie erinnern ein bisschen an das TD-07 Pad Set. Aber den Anschlag und die Dynamik geben sie besser an das Modul weiter. Dafür sorgen die neuen Offset-Sensoren, mit denen die Pads neu ausgestattet worden sind. Die neuen Gummiränder sorgen für leisere X-Sticks und Rimschläge. Das Rebound-Verhalten ist durch die gleichgebliebenen Mesh-Heads unverändert gut, dass es da keine Revolution bedarf.

Das KD-10 Kick Pad wirkt robust, bietet ein gutes akustisches Rebound-Gefühl und ist relativ leise im Raum – ideal, wenn man in einer Wohnung übt. Mir ist aufgefallen, dass das Triggerverhalten am besten in der Mitte für ein Einzelpedal funktioniert. Bei Doppelpedalen ist die Kick etwas leise, trotzdem wird jeder Schlag erfasst.

Egal ob man mit dem 313 eine kompakte Kombination aus CY-5 10″ Crash Pad + FD-9 Pedal wählt oder sich für das 316 mit Hi Hat Stativ (nicht im Lieferumfang enthalten) und einem VH-10 Hi Hat Pad entscheidet;
Man hat immer ein das Gefühl mit sehr wertigen Komponennten zu spielen. Natürlich ist die Variante mit dem VH-10 Pad und einer mechanischen Hi Hat viel näher an einem akustischen Schlagzeug dran, was ich auch definitv empfehlen würde. Hier lohnt sich der Aufpreis. Als Becken Pads gibt es bei dem TD-313 das CY-12C-T 12″ Crash Pad und das CY-14R-T 14″ Ride Pad. Beide Becken bieten ein überraschend differenziertes Spielgefühl für ein Kit in dieser Klasse: Choke funktioniert gut, die Zonen lassen sich gut nutzen, und die Pads wirken nicht billig.

Bei dem VAD-316 Set ist ein PDA-120LS 12″ Snare Pad, zwei PDA-100L 10″ Tom Pads, ein PDA-120L 12″ Floor Tom Pad und eine KD-18 18″ Bassdrum dabei. Außerdem sind 2 Crashes, das CY-12C-T 12″ und das CY-14R-T 14″ Crash Pad und ein CY-16R-T 16″ Ride Pad im Lieferumfang enthalten.

Schwächen & Einschränkungen

Natürlich ist nicht alles perfekt, und es gibt ein paar Trade-offs:

  • Erweiterungslimit: Obwohl es AUX- und CRASH-2-Trigger-Eingänge gibt, ist das Rack mit MDS-Compact etwas beschränkt, was das Hinzufügen vieler zusätzlicher Pads angeht.
  • Zukunft der Software: Der V31 Editor und die V-Drums Play App sollen Ende 2025 verfügbar sein, sind also derzeit (noch) nicht nutzbar.
  • Kein Kick-Pedal / Hocker im Set: Typisch für Roland ist, dass du für ein komplettes Setup noch in Pedal und Hocker zusätzlich investieren musst.

Fazit & Empfehlung

Insgesamt ist die 31er Generation von Roland für mich ein hervorragendes Paket:

  • Es vereint viele High-End-Technologien (V71-Engine, Multi-Samples, Effekte) in einem kompakten und erschwinglichen Set.
  • Man bekommt große klangliche Qualität, aber nicht übertriebene Kosten oder unnötige Überdimensionierung.
  • Durch die gute Aufrüstbarkeit (digitale Pads, Roland Cloud) bietet das Set auch langfristiges Potenzial.
  • Für den Einsatz in Wohnung, Studio oder Übungsraum ist es sehr gut geeignet: Leise, platzsparend, aber dennoch expressiv.
  • Für den Live-Einsatz gibt es die VAD Variante; das VAD-316 mit tieferen und größeren Pads.

Deswegen meine Empfehlung: Absolut kaufen, wenn Du ein modernes, voll ausgestattetes, aber nicht überteuertes E-Drum-Kit suchst, das sowohl für Übung als auch Recording taugt und Raum für Zukunft bietet.

 

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