Das Roland SPD-SX ist seit Jahren der Live-Standard für Backingtracks. Der Trick: Backing zum FOH, Click nur aufs Ohr, absolut tight, aber ohne den Klick im Publikum. Hier bekommst du eine praxiserprobte Anleitung von der Datei-Vorbereitung bis zum In-Ear-Routing! Let’s go!
Grundprinzip: Getrennte Wege für Backing und Click
- Backingtrack (mono oder stereo) → MAIN OUT L/R → DI-Box( → FOH
- Click (Metronom oder Audio-Click/Voice Cues) → nur auf SUB OUT → Dein In-Ear
Beim Roland SPD-SX kannst du pro Pad einen Output wählen (MAIN, SUB, PHONES). Zudem lässt sich der interne Click auf den Sub Out legen. So stellst du sicher, dass das Publikum nur den Backingtrack hört. Theoretisch kann man den Click auf auf den Phones Out legen, auf diesem Weg sind allerdings grundsätzlich alle laufenden Signale zu hören, was zu Problemen führen kann. Besser ist es, den Click auf den Sub Out zu routen und sich den Backing Track vom FOH auf den In-Ear Mix schicken zu lassen. So ist eine perfekte Trennung und die das richtige Lautstärkeverhältnis sichergestellt.
Dateien vorbereiten (der saubere Weg)
- Empfehlung: Arbeite mit zwei separaten Dateien je Song
- Backing: SongName_BACKING.wav (mono oder stereo)
- Click/Cues: SongName_CLICK.wav (mono, mit Count-In & ggf. Voice Cues: “Verse, Chorus, Bridge”)
- Formate: 44,1 kHz / 16-bit WAV
- Längenabgleich: Beide Files gleich lang exportieren (ein paar Takte Pre-Roll schaden nie).
- Import: Per SPD-SX Wave Manager oder USB-Massenspeicher auf das Gerät.
Pads anlegen und routen (Best Practice)
A) Backing-Pad
- Bestenfalls Pad 4 (links oben)
- Trig Typ: ALT
- Loop: Off
- Dynamics: Off
- Poly/Mono: MONO
- Output Assign: MAIN (L/R)
B) Click-Pad (Audio-Click oder Voice Cues)
- Bestenfalls FS1/2 (Virtuelles Pad, welches nicht versehentlich ausgelöst werden kann)
- Trig Typ: ALT
- Loop: Off
- Dynamics: Off
- Poly/Mono: MONO
- Output Assign: SUB OUT(L/R)
C) Pad-Link (ein Schlag löst beide aus)
- Pad Link aktivieren (KIT-Menü): Pad4 – FS1 gemeinsam starten
Interner Click statt Audio-Click (die Minimal-Variante)
Wenn du keinen Click-Track als WAV nutzen willst:
- Tempo pro Kit einstellen (Song-Tempo)
- Click Output: SUB OUT only
- Start: Backing-Pad auf die 1 (so genau wie möglich anschlagen)
Achtung: Das SPD-SX time-strechtcht nicht – Backing-File und Click müssen identisches Tempo haben.
In-Ear-Monitoring: Drei praxiserprobte Setups
Setup 1 – Drummer-Only In-Ear (super simpel)
- SUB OUT des SPD-SX → Kopfhörerverstärker/Body Pack → In-Ears
- Im Ohr: Click, auf Wunsch auch etwas Backing (Pad zusätzlich auf SUB routen)
- FOH: bekommt nur MAIN OUT (Backing).
- Pro: schnell, günstig. Contra: Du hörst evtl. nur Backing + Click, keinen Bandmix.
Setup 2 – Drummer-In-Ear + Bandmix (meine Empfehlung)
- FOH Monitor/Aux → dein Personal-Mixer (kleiner Analog-Mischer)
- SPD-SX SUB (Click) → zweiter Kanal im Personal-Mixer
- Du mischst Bandmix + Click selbst.
- Pro: perfektes Verhältnis Click/Band.
- Contra: ein kleines Pult mehr, etwas Verkabelung.
Setup 3 – Bandinternes IEM (kleines Digitalpult)
- SPD-SX MAIN → FOH (Backing)
- SPD-SX SUB (Click/Cues) → In-Ear-Pult (X-Air/Ui24R etc.)
- FOH Direct Outs/Stagebox → IEM-Pult → mehrere individuelle IEM-Mixes (Drums, Vocals, Gitarre, Tracks, Click nur an die, die ihn brauchen).
- Pro: Profi-Komfort, getrennte Mixes, überall den gleichen Sound
- Contra: größeres Setup, mehr Planung.
Setlist-Workflow: Ohne Hektik durch den Gig
Ein Song entspricht einem ein Kit: Tempo, Pad-Links, Level, Routen pro Song fix hinterlegt. So kann die Setlist für den Gig einfach mit + und – weitergeschaltet werden. Die Reihenfolge sollte die der Setlist entsprechen.
- “All Sound Off” auf Fußtaster legen (Panik-Taste)
- Bonus: In den Click-Stems kurze Voice Cues (“Verse”, “Chorus”, “Breakdown”). Nur auf SUB routen, das gibt Sicherheit.
Fazit
Mit sauber getrennten Outputs, klaren Pad-Routings und einem passenden In-Ear-Setup ist das SPD-SX die verlässlichste Zentrale für Backingtracks plus Click. Ob Minimal-Setup über den Phones-Out, persönlicher Mix via SUB-Out oder komplettes IEM-System, die Wege sind skalierbar.
Wichtig ist die Vorbereitung: getrennte Files, eindeutige Routings, Setlist-Logik. Dann läuft der Gig und der Click bleibt, wo er hingehört: Nur auf deinem Ohr.

